Sonntag, 29. Mai 2016

Und dann packte es mich... Eine neue alte Wohnung und 5 Tips zur Einrichtung


Meine Lieben, wenn ihr eine Idee habt, einen Plan, etwas, das ihr angehen wollt: Macht es. Auch wenn das Projekt nahezu unendlich aussieht, ihr zwischendurch den Überblick verliert und am liebsten alles wieder canceln würdet, haltet durch für eure Vision und umso glücklicher werdet ihr am Ende auf alles blicken.
"Aber ich habe für sowas keine Zeit/Energie/Geld, ich habe heute schon so viel gearbeitet und brauche meine Ruhe...". Ausreden sind das, alles nur Ausreden. Natürlich kann ich euch verstehen, immerhin bin ich auch nur eine junge Frau, die Vollzeit arbeitet (= wenig Zeit), nebenher noch den Haushalt schmeißt und den Mann bespaßt (= wenig Energie hinterher) und dafür im sozialen Bereich noch äußerst bescheiden bezahlt wird (= wenig Geld) und auch ich würde am liebsten jede freie Minute auf dem Sofa oder im Bett verbringen. Aber trotzdem raffte ich mich in der letzten Woche gemeinsam mit meinem Mann auf und wir haben die Wohnung komplett umgestellt!
Es hat Stunden Tage gedauert, ich habe Schweiß und Blut geschwitzt (im wahrsten Sinne des Wortes... Holz kann ja echt gemein sein!) und ich hätte gerne so manches Mal das Handtuch geworfen, weil ich vor lauter Müll, deplatzierter Möbel und neu entdeckten Wollmäusen absolut nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht!

Aber mit ein paar Tritten in den Hintern sowohl von mir selbst auch auch von meinem Mann (mein Schatz ist einfach ein super Motvator), einigen Stoßgebeten und der Vision, wie alles hinterher aussehen wird, habe ich es dann geschafft. Und ich möchte gerne in paar Eindrücke unserer neuen alten Wohnung teilen (leider ohne Voher-Fotos... daran habe ich im Tatendrang nicht mehr dran gedacht).






Falls auch ihr eine Wohnung (neu) einrichten wollt, habe ich hier noch ein paar Tipps für euch:


1. Erst wohnen, dann einrichten
Wir haben bisher ein Jahr lang in dieser Wohnung gewohnt. Als wir eingezogen sind, haben wir uns schön eingerichtet. Im Arbeitszimmer standen zwei Schreibtische, der von meinem Freund mir dem PC und einer für mich zum basteln und planen. Dazu zwei ziemlich große Regale.
Das Schlafzimmer richteten wir zur Nordseite aus. Es ist ein recht kleines Zimmer, aber es reichte.
In der Küche standen die Geräte und Co. im großen Ivar, die Vorräte waren im Wandschrank untergebracht.


Nach nunmehr einem Jahr haben wir gemerkt: Es stimmt so nicht. Wir kannten nun unsere wahren Wohnbedürfnisse und Laufwege. So hat es mich seit einiger Zeit genervt, dass ich jedes Mal, wenn ich eine Zutat vergessen hatte, um die ganze Küche herum zum Wandschrank laufen musste. Genauso haben wir gemerkt, dass wir viel zu viel Stauraum im Arbeitszimmer hatte (das große Exedit war nur halbvoll, mein Freund brauchte seinen Schreibtisch Dank neuem Laptop garnicht mehr), während der Platz im Schlafzimmer nicht mehr reichte bzw einfach beengt war, insbesondere hinsichtlich unsere Wunsches, uns bald einen Kleiderschrank zuzulegen. Denn unserer jetzige Lösung ist zwar gut für ein junges Paar... aber ich will jetzt erwachsen werden ;)

Jetzt sind unserer Zimmer unseren Bedürfnissen wirklich angepasst und es macht richtig Spaß, in unserer Wohnung zu leben.

2. Holt euch Inspirationen
Mannoman, waren wir in letzter Zeit viel in Möbelgeschäften unterwegs. Ich verbringe dazu aktuell unglaublich viel Zeit auf Pinterest, Wohnblogs und Youtube, wo ich mir hauptsächlich "Pantry Organization"-Videos anschaue, denn mein Vorratsschrank ist ja nun für alle einsehbar und muss schön werden.



Ich bin zwar wirklich kreativ, wurde aber nicht als Interior-Stylist geboren. Das bedeutet, dass mir Einrichtungsideen und Konzetvorstellungen nicht so zufliegen, ich brauche Ideen von anderen. Und das ist ja auch keine Schande, sondern erlaubt und erwünscht!

3. Arbeitet mit dem, was ihr habt
Ich kann mich viel darüber aufregen, dass im Bad kein Platz für ein Leiterregal ist oder dann ich meine Küche in L-Form geplant (wunderschön aber eben in der ersten Lösung mit den Vorräten im Wandschrank absolut nicht zweckmäßig). Aber es bringt nicht und ich muss mit dem arbeiten, was die Wohnung mir vorgibt. Aber sind wir ehrlich, gerade daraus ergeben sich oft wunderbare Möglichkeiten. Und ein nicht zu unterschätzender Effekt liegt auch darin, dass ihr insgesamt viel zufriedener seid, wenn ihr die Umstände akzeptiert und mit diesen arbeitet.
Ein anderer Punkt ist noch der, dass ich natürlich jetzt einen Kredit hätte ausnehmen können, um neue Möbel zu kaufen. Dann hätte ich aber 1. neue Möbel ohne Persönlichkeit und 2. wäre mein Erfolgserlebnis nicht so groß wie jetzt und 3. würden die Ratenzahlungen wohl länger dauern als meine Freude über die neuen Möbel.

4. Verabschiedet euch von Symmetrien, Konventionen und Trends
Das Sofa in der Mitte des Raumes, dem gegenüber der Fernseher. Bilder hängen mittig über Tischen, Möbel stehen generell an der Wand.
Hatten wir, hat nicht funktioniert. Nun steht das Sofa in der hinteren Ecke des Wohnzimmers und prompt wirkt das Wohnzimmer viel größer, weil diser Riese von Dreisitzer nicht mehr im Focus steht. Trotzdem steht die Wohnwand nicht direkt gegenüber, sondern leicht versetzt. Und der Esstisch ragt auch ungewöhnlich in den Raum.
Ergebnis: Das Wohnzimmer hat gefühlte 10qm mehr Raum. Auf dem Foto seht ihr die freie Fläche, die vorher nicht da war und ich habe keine Ahnung, woher sie kommt :)



In der Schulzeit wurde mir erzählt, man solle seinen Schreibtisch nicht vor einem Fenster platzieren, weil das nur Ablenkunge verursachen würde. Jetzt steht er vor dem Fesnter... uns ich liebe es.
Also verabschiedet euch von Konventionen und Vorgaben und versucht einfach etwas. Ich meine, das schlimmste, was passieren kann ist, dass ihr den schweren Schrank eben nochmal wegschieben müsst.

5. Es muss nicht alles sofort fertig werden
Ich will grade keine schönen Vorratsdosen kaufen. Und ich will auch auf das nächste Aldi-Angebot warten, um neue Ordner zu kaufen (sind ja viel günstiger), solange fallen jetzt eben die bunten (und nicht sonderlich schönen) Ordner in Auge.


Wir wollten eigentlich erst mit dem Schlafzimmer umziehen, wenn wir uns die neuen Kleiderschränke besorgen... das dauer allerdings wahrscheinlich bis nach der Hochzeit. Und überhaupt hat unsere Küche immer noch keine Rückwand, was sowieso nicht sonderlich schön aussieht, wieso dann überhaut etwas in der Küche verändern?
Ganz ehrlich, wenn ich immer erst anfangen würde, wenn es dir Aussicht hat, perfekt zu werden... dann würdet ihr diesen Post jetzt nicht lesen, denn er entsteht komplett aus einer Laune heraus, ist überhaupt nicht geplant. Und dann könnte ich zu hause auch keine kleinen Verbesserungen vornehmen. Aber gerade darum geht es ja: Wir wollen das beste aus dem herausholen, was gerade geht. Und nicht warten, bis das beste um die Ecke kommt.

In diesem Sinne husche ich jetzt wieder auf die Couch und genieße bei einer Tasse Tee mein neues altes Wohnzimmer. Und was macht ihr heute noch so?

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!
Daniela

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