Dienstag, 25. Oktober 2016

Mein Leben ohne die Pille - 2. Woche


Wow, sind jetzt wirklich schon zwei Wochen rum? Wie schnell doch die Zeit vergehen kann.

Allgemeiner Zustand
Im großen und ganzen fühle ich mich recht gut. Aber zwei Sachen sind mir aufgefallen:
1) Ich komme morgens schlechter aus dem Bett. Normalerweise stehe ich ja doch gut gelaunt um 5:30 Uhr auf, mache dann meine Morgenroutine und alles gut. Aber seit einigen Tage wird die Schlummertaste solange gedrückt bis ich gehetzt im Bad stehe und sowieso die Hälfte zuhause vergesse.
2) Beim Sport hänge ich momentan etwas durch. Meine Motivation ist etwas im Eimer (könnte auch an der letzten stressigen Woche liegen) und ich hatte am Montag den Krampf meines Lebens! Seitdem schmerzen meine Oberschenkelhinterseiten wie schon lange nicht mehr und ich hoffe, dass ich bis Donnerstag (Yoga) wieder fir bin.

Gemütszustand
Ohje, mein armer Mann musste die letzte Woche etwas mehr ertragen als sonst. Mal war ich einfach bedröppelt, ein anders Mal war ich ohne Grund gestresst und am Samstag war ich sowas zickig und schlecht gelaunt... oweh oweh.
Unserer Ehe zuliebe hoffe ich ganz innig, dass sich meine Laune bald wieder bessert. Vor allem auch, weil ich mich selbst bei sowas absolut nicht leiden kann.

Meine Haut







Zum Glück hat sich die wieder eingekriegt! Zwar habe ich immer noch drei bis vier rote Punkte, das liegt aber leider daran, dass ich eine notorische Kratzerin bin. Ich gebe mir wirklich Mühe, das zu lassen aber das schaffe ich leider noch nicht. Jedenfalls keimt zwar hier und da mal ein kleiner Pickelherd auf, aber der verschwindet auch wieder.
Meine Haut ist aber vor allem neben der Nase bis zu den Wangen erstaunlich trocken geworden. Ich stelle jetzt die Pflege etwas um und mal schauen, ob das was bringt.





Meine Haare
Hier hat sich seit letzter Woche leider nichts geändert. Sie fetten immer noch schnell wieder nach, ich kann mich nur leider nicht dazu aufraffen, sie öfter zu waschen.Gleichzeitig ist meine Spliss aber wirklich nahezu verschwunden.

Meine Nägel

Endlich glaube ich, dass meine Nägel besser werden. Zwar sind mir letzte Woche doch noch drei Nädel abgebrochen, aber trotzdem, so insgesamt fühlen sie sich stärker an. Meine Haut um die Nägel ist sehr sehr trocken und ich greife tatsächlich wieder regelmäßig zur Handcreme (benutze ich sonst eigentlich nie). Da kam mir die Gratisprobe vom DM auch grade wie gerufen :)
Mein Gewicht



Meine Waage sagt: Ich habe abgenommen. Bei genauerem Hinsehen habe ich aber festgestellt: Das Fett ist um 0,5% rauf, die Muskelmasse um ca. 1 kg runter. Naja... es ärgert mich schon ziemlich, aber das ist jetzt kein Drama. Nun muss ich in dieser Woche etwas mit dem Essen aufpassen und dann wird das schon wieder.

Am Montag Abend hatte ich übrigens ein Ziehen im Unterbauch. Rein theoretisch könnte es mein Eisprung gewesen sein... das finde ich aber komisch, wenn ich bedenke, dass es immer heißt, es dauere MONATE, bis sich der Zyklus wieder einpendelt. Mal gucken, wenn es der Eisrung war, müsste ich ja ca. in 10 Tagen wieder meine Blutung bekommen.

Ja, so ging es mir also die letzte Woche. Es ist schon interessant, wie der Körper auf "kleine" Veränderungen reagiert. Vor allem lerne ich wieder, meinen Körper zu lesen. Dazu aber ein andermal mehr :)

Liebe Grüße,
Dani

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Mein Leben ohne die Pille - 1. Woche



So, nun kommen wir zum ersten Teil meiner kleinen Serie. Etwas verspätet, aber ich hatte zwei berufliche Veranstaltungen in dieser Woche, die ich leider nicht in meiner Blogplanung auf dem Schirm hatte.
Das kann ich nun nicht mehr ändern, also geht es einfach direkt zu meinen Beobachtungen:

Allgemeiner Zustand
Wie geht es mir? Um ehrllich zu sein, nicht sonderlich anders. Ich bin weder öfter müde (bzw. liegt das eher am Wetter wie jedes Jahr), noch beschwert sich mein Mann, dass ich zickiger wäre. Ich selbst habe das Gefühl, dass ich etwas ausgeglichener bin, grundsätzlich denke ich sogar, dass ich wieder mehr lächle :)
Hier muss ich dazu sagen, dass ich immer mehr denke, dass an der Depressions-Theorie meines Frauenärztes vielleicht was dran ist, denn ich hatte in dieser Woche kein einziges Tief! Ich war sogar am Wochenende zum ersten Mal richitg ausgelassen unterwegs und selbst im Nachhinein freue ich mich über das letzte Wochenende und finde nichts schlechtes. Klar, eine Woche ist wohl zu früh um konkrete Schlussfolgerungen zu treffen, aber ich bin zuversichtlich.

Haut
Ja, das hört man ja oft, dass die Haut eine Katatstrophe ist, wenn man die Pille absetzt. Und ja, auch meine Haut ist deutlich unreiner. Aber ihr solltet wissen, dass ich in den letzten Jahren auch immer eine sehr tolle Haut hatte und deswegen wegen drei Pickeln, wovon mein Mann nur einen bemerkt hat, ein bisschen am Rad drehe. Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt.

Meine Haare
Hier habe ich die bisher größte Veränderung wahrgenommen. Bisher habe ich meine Haare in der Woche MAXIMAL zweimal gewaschen. Jetzt ist aus dem maximal ein MINIMAL zweimal geworden. Sie fetten wirklich viel stärker nach. Das ist jetzt nicht schlimm, aber äußerst lästig.
ABER: Die generelle Qualität ist besser geworden! Meine Haare fühlen sich zwar jetzt nicht direkt gesünder, aber doch irgendwie kräftiger an. Und ich war jetzt sein sieben oder acht Wochen nicht mehr beim Friseur und obwohl meine Haare eigentlich sehr splissanfällig... NICHTS! Garnichts! Ich finde das garde sehr geil und hoffe, dass es ein Dauerzustand wird (und ja, wenn es weniger Spliss bedeutet, dann wasche ich meine Haare gerne dreimal die Woche).

Meine Nägel
Über meine Nägel kann ich leider nicht viel sagen. Ich habe ja vor der Hochzeit ein kleines Nagelexpperiment gewagt, das nur leider total in die Hose gegangen ist. Lange Rede kurzer Sinn, danach waren meine Nägel absolut tot. Brüchig, weich, einfach daneben. Vielleicht renkt es sich wieder ein (die Nägel müssten eigentlich jetzt einmal "durchgewachsen" sein), dann kann ich es in drei bis vier Wochen nochmal berichten.

Mein Gewicht
Alle haben es immer gesagt, mich davor gewarnt und auch im Internet bin ich oft darauf gestoßen, auf dieses K.O.-Argument: Wenn man die Pille absetzte, wir man FETT! Man geht auseinander wie ein Hefekuchen, gesteigerter Appetit, die Hormone sind durcheinander (und damit der Stoffwechsel).
Wie war es bei mir? Trommelwirbel....

ICH HABE ABGENOMMEN! Also nicht so richtig, auf der Waage ist es nämlich annähernd gleich geblieben, aber mein Körperfettanteil ist in einer Woche mal eben im 0,8% gefallen, ohne dass ich jetzt besonders oder mehr trainiert hätte. Also... das ist krass :)
Wieso das so ist, weiß ich sogar, das hat was mit dem Hormonspiegel zu tun, aber vielleicht mache ich da mal was extra, sollte sich das weiter fortsetzen.


Alles in allem kann ich also festhalten, es hat sich in einer Woche schon war getan, aber nicht so dramatisch wie ich es befürchtet hatte.

Ich freue mich, dass ihr die Geschichte verfolgt und freue mich auch auf die nächste Woche!
Liebe Grüße,
Dani

Sonntag, 16. Oktober 2016

Ankündigung: Ich habe die Pille abgesetzt!



Nun bin ich seit fast einem Monat und so trug es sich zu, dass ich vor etwa 10 Tagen meine letzte Pille genpommen habe.
Meine Beweggründe waren aber nicht nur die Familienplanung, wobei ich aber auch nicht vorhabe, in dem nächsten halben Jahr schwanger zu werden. Vielmehr habe ich mich im Frühjahr bereits erst an meinen Hausarzt gewand, weil ich mit einer ständigen Müdigkeit, Abgeschlagenheit und heftigen depressiven Schüben inkl. Selbstmordgedanken zu kämpfen hatte. Meine Hausärztin beredete einige Taktiken, die ich schon in einer früheren Therapie gelernt hatte (ja, ich war vorher schon wegen schwerer Depressionen behandelt worden) und gab mir die Telefonnummer für einen Therapeuten. Ich scheute mich aber davor, dort anzurufen, weil ich eher schlechte Erfahrungen mit diesem Berufsstand gemacht habe und dachte, das wird sich schon alles wieder einrenken, wenn ich meinen Job gewechselt habe und der Hochzeitsstress vorrüber ist.
Einige Wochen später hatte ich einen Kontrolltermin mit meinem Frauenarzt, der im selben Haus praktiziert und einen sehr guten Austausch mit meiner Hausärztin unterhält (sind ja auch verheiratet^^). Nun wusste er von meiner Symptomatik und stellte ich den Raum, dass meine Symptome auch von meiner langjährigen Einnahme der Pille (bzw. dieser Pille) kommen könnte und ob ich schonmal darüber nachgedacht hätte, sie abzusetzen. Dadurch wollten wir ausprobieren, ob sich die Symptomatik bessert.

Nun habe ich mich natürlich insbesondere in den letzten zwei bis drei Wochen intensiv auf die Suche nach Informationen gemacht, was denn nun passiert, wenn man die Pille absetzt. Da ich aber tendenziell eher enttäuscht von den vorherrschenden Informationen war, habe ich den Entschluss gefasst, selbst eine kleine Reihe von Informationsartikeln zu starten. Und weil es schon am Mittwoch losgehen soll, gebe ich euch hier schonmal eine kleine Vorab-Übersicht.

Mein Leben ohne die Pille - 1. Woche
Mein Leben ohne die Pille - 2. Woche
Mein Leben ohne die Pille - 3. Woche (ist leider ausgefallen)
Mein Leben ohne die Pille - 4. Woche
Mein Leben ohne die Pille - 3 Monate
Mein Leben ohne die Pille - 6 Monate
Mein Leben ohne die Pille - 1 Jahr

Die Pille, was ist das überhaupt?
Welche Alternativen gibt es zur Pille?

Ich bin gespannt, wie diese Serie bei euch ankommt und freue mich, wenn ihr mir auch mal eure Erfahrungen mitteilen würdet.

Liebe Grüße,
Dani

Samstag, 1. Oktober 2016

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Stufen
  Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.


Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.


Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)

Eine Biene befruchtet eine Blüte. Daraus wird eine neue Pflanze entstehen. Die Biene erhält als Gegenzug Nektar, mit dem sie selbst und die Neugeborenen über den Winter kommen. Gleichzeitig stirbt aber diese Blüte, denn mit der Entwicklung neuen Samens ist ihre Lebensenergie verwirkt. Und auch viele Bienen werden sterben oder im Frühjahr schwärmen, im den Neuen Platz zu machen...

Ja, es ist schon eine seltsame Wechselbeziehung zwischen einem Ende und einem Anfang. Ich meine, was assoziiert ihr mit den jeweiligen Begriffen?
Mit Ende assoziere ich erst einmal einen Schlussstrich, Trauer, Endgültigkeit, Vermissen und Herzschmerz.
Mit Anfang hingegen assoziiere ich Neubeginn, Frische, Energie, Start, Hoffnung, Liebe, Stärke.

Das bedeutet für mich, dass ich den Anfang generell eher positiv besetze, während ich mich vor einem Ende eher sträube.
Aber ist es nicht so, dass das eine auch das andere bedingt? Ich meine, was ist mit der Redewendung "der Anfang allen Endes" oder "aller Ende Anfang"? Bedeutet nicht der Anfang der erste Schritt zum Ende und ist nicht das Ende der erste Schritt zu einem (Neu-)Anfang?

Die Polarität unserer Gefühle
Wer sich schon einmal mit seiner Gefühlswelt genauer auseinander gesetzt hat, sei es nun therapeutisch, studierend, aus einer direkten Erfahrung oder einfach nur aus einem gesteigerten Interesse heraus, der wird merken, dass wir als Menschen fast nur in der Lage sind, Gefühle in ihrer Polarität zu erfahren. Oder könnt ihr euch vorstellen, tiefste Trauer zu empfinden, wenn ihr nicht wisst, wie sich Glück anfühlt? Oder anders, denkt ihr ihr könnt wirklich glücklich sein, wenn ihr noch niemals in eurem Leben Trauer empfunden habt? Ich denke, dass dies nicht so ohne weiteres möglich ist.
Überlege doch einmal für dich selbst: Gehe von deinem jetzigen Standunkt aus. Überlege, nein, höre in dich hinnein, wie geht es dir. Bist du glücklich? Oder bist du eher traurig mit deiner momentanen Situation? Und warum geht es dir so? Bist du glücklich, weil du vor einiger Zeit eine schwierige Situation bewältigt hast oder weil es dir schon einmal deutlich schlechter ging? Oder bist du traurig, weil du vielleicht einen guten Freund verloren hast und du dich so gerne an die glückliche Zeit zu zweit zurück erinnerst?

Mir ist diese Polarität der Gefühle (übrigens soweit ich weiß kein wissenschaftlicher Begriff) erst neulich aufgefallen. Ich saß an einem sonnigen Morgen auf unserem Balkon und habe gefrühstückt. Es war warm, die Vögel zwitscherten und die Geräusche der Straße drangen nur ganz leise den Berg herauf. Ich saß dort, genoß die Aussicht und war einfach nur glücklich. Diese warme Zufriedenheit in mir, die sich von meinem Herzen in alle Glieder ausbreitete und mich beinahe weinen ließ. Ich war absolut überwältigt von meinen eigenen Emotionen und fragte mich, was plötzlich mit mir los sei. Ich meine, sowas hatte ich noch nie erlebt! Ich überlegte und dann dämmerte es mir: Mir wurde plötzlich bewusst, was ich mit meinem Mann in den letzten vier Jahren geleistet hatte.
Wir haben uns finanziell und sozial um mindestens 100% verbessert.
Ich habe einen Job gefunden, den ich mag (generell gesehen, dazu später mehr)
Ich fühle mich zum ersten Mal gesund, insbesondere psychisch (2009 wurde bei mir eine Störung diagnostiziert, natürlich ist die nicht "weg" aber ich kann mittlerweile wirklich gut damit, aber das vielleicht auch ein andermal).
Wirklich, ich saß auf diesem Balkon und war nurnoch vor Glück am Flennen und ich dankte einfach Gott, dass er mir durch die Querelen der letzten Jahre die Augen für mein tolles Leben geöffnet hatte.

Was soll das jetzt?
Wieso schreibe ich hier über positive und negative Gefühle wenn ich doch oben von Anfängen und Enden rede? Ganz einfach:
Auch Anfang und Ende stehen in Polarität, bedingen sich einander. Ohne Ende gibt es keinen Anfang. Ohne Herbst gibt es keinen Frühling, ohne Abend keinen neuen Morgen oder ohne Trennung keine neue Liebe.
So schmerzhaft, traurig, ätzend und verletzend ein Ende auch sein kann, es hilft uns, einen Neubeginn mehr zu genießen. Und in jedem Ende liegt ein Zauber, oder wie ich es lieber nenne, eine Hoffnung. Die Hoffnung auf etwas Neues, eine neue Aufgaben, neue Umstände, die uns glücklicher machen als wir es vorher waren.

Der Juli 2016 war für mich ein Monat voller Abschiede. Ich hatte meinen Job gekündigt (aus guten Gründen), musste mich aber unter Tränen von "meinen" Kindern, den Eltern, mit denen ich nun lange und intensiv gearbeitet hatte und meinen liebgewonnenen Kolleginnen verabschieden.
Ich musste mich von meinem besten Freund trennen, weil unsere Beziehung eine Dynamik entwickelt hatte, die meine eigentliche Beziehung mit meinem Mann bedroht hatte.
Mein Mann verlor seinen Job.



Doch in all der Trauer und der Wut, war mir eines klar:
Ich habe einen neuen Job und freue mich sehr darauf. Die Vorbereitung vor meinem ersten Arbeitstag ging mir leichter von der Hand als es das beim alten Job je war.
Dass ich mit der Problematik meinen besten Freund betreffend offen mit meinem Mann umgegangen bin, hat sein Vertrauen in mich nur bestärkt und ich habe mich nach der Beendigung der Freundschaft gefühlt, als hätte ich mir Ketten von den Schultern gerissen. Denn dieses hin und her und das schlechte Gewissen, das ich meinem Mann gegenüber hatte (nein, ich habe ihn nie betrogen, trotzdem hatte ich das Gefühl, ihn zu hintergehen), hat mich einfach zermürbt.
Mein Mann hat zwar seinen Job verloren, aber wir haben in den letzten Wochen wieder intensiver Zeit miteinander verbracht, mehr und intensivere Gespräche geführt. Wir wissen beide, dass das nun wieder eine Herausforderung für uns ist, sind aber zuversichtlich, dass sich alles (wie immer) zum Guten wenden wird. Wir sehen es eher als einen Appell an unsere Kreativität und Flexibilität als eine wirkliche Bedrohung unserer Existenz.

Ihr seht, wenn man sich der Dynamik und Polarität von Gefühlen bewusst wird, kann man in jedem Schlechten etwas Gutes finden.

Ich möchte hier natürlich nicht den Eindruck erwecken, dass ich in meinem Job so viel Geld verdiene, dass mich/uns der Jobverlust meines Mannes absolut kalt lässt. Vielmehr möchte ich euch deutlich machen: Es geht immer vorwärts, bisher haben wir alles überlebt. Und was bringt es, uns Sorgen zu machen und die Hände über den Kopf zusammenzuschlagen? Davon wird die Welt auch nicht besser. Also müssen wir nach vorne schauen, das ganze nicht als Ende einer Sache (nämlich des Geldüberflusses) sondern als Neuanfang betrachten (neuer Job, neue Lebensweise, neue Möglichkeiten).

Ich weiß, dass man dieses Denken nicht einfach aus dem Ärmel schütteln kann. Bedenkt, ich habe erst nach vier Jahren rückblickend gelernt und wahrscheinlich war meine Therapie auch nicht gänzlich unnütz dabei.
Trotzdem möchte ich, dass ihr diesen Beitrag als Anstoß versteht und euch mal auf dieses Gedankenexperiment einlasst.

Liebste Grüße,
Daniela

PS.: Hier ist noch ein schöner Artikel, den ich euch in diesem Zusammenhang ans Herz legen möchte Kirche im SWR